Das Portrait, was ich damals in meinem Studio von Nicole gemacht habe, ist inzwischen mehr als 5 Jahre alt. Zum Glück so zeitlos, dass ich es auch in meinen aktuellen Bildband “Now and Then” gepackt habe. Ich sehe darin sehr viel meiner Portraitarbeit als Fotograf und wollte einfach mal wissen, was die künstliche Intelligenz Midjourney daraus macht.

1️⃣ black and white portrait photo of a girl with freckles, in the style of the düsseldorf school of photography, genderless, hasselblad 1600f, national geographic photo, swiss realism, ricoh r1, photo taken with fujifilm superia — ar 85:128
2️⃣ christina peretti photographed a young girl, with freckles, in the style of monochrome portraits, raw texture, focus stacking, androgynous, swiss realism, agfa clack, ricoh r1 — ar 85:128
3️⃣ black and white photograph of a freckled young girl, in the style of jakub różalski, stasia burrington, david burdeny, focus stacking, strong facial expression, warmcore, kodak tmax p3200 — ar 85:128
4️⃣ a young girl with freckles for a photograph, in the style of daria petrilli, olivier bonhomme, jacek szynkarczuk, trace monotone, close-up, mamiya 7 ii, light gray — ar 85:128

Anschließend habe ich alle vier Beschreibungen als Prompts benutzt und für jede Variante jeweils 4 Vorschaubilder von Midjourney bekommen. Das, was in meinen Augen am besten zu meiner eigentlichen Fotografie passt, habe ich vom Bot für die Zeilen hier upscalen lassen.




Alle dieser vier Ergebnisse sind, mit den von der künstlichen Intelligenz selbst verfassten und in der Midjourney Engine-Version v.6.0 interpretiert und erstellt worden.
Mein persönliches Fazit
Erst einmal ist es wirklich krass, wie viel besser die Ergebnisse mit v.6 von Midjourney geworden sind. In meiner Midjourney Galerie liegen noch erste Portrait-Tests aus Anfang 2023 und die sind wirklich lichtjahre von dem entfernt, was Midjourney jetzt liefert.
Außerdem muss ich gestehen, dass alle vier gewählten Ergebnisse ziemlich genau die Bildstimmung treffen, die ich bei meiner Fotografie damals produzieren wollte bzw. die meine eigene Arbeit in dem Bild in mir auslöst. Dass das schon mit einer K.I möglich ist, ist für mich schon ein absoluter Wahnsinn.
Spannend und auch ein Stück weit verwunderlich ist für mich noch immer der Einfluss von den technischen Angaben wie Mamiya 7 II in den prompts oder auch die Referenz auf fotografische Urheber und Künstlerinnen wie Olivier Bonhomme, Daria Petrilli oder Jacek Szynkarczuk. Scheinbar sind immer noch die Referenzen und technischen Infos besonders wichtig für das generierte Endergebnis.
Mein fotografisches Fazit
Als leidenschaftlicher Fotograf fällt mein Fazit aus fotografischer Sicht tatsächlich zwiegespalten aus. Ich muss gestehen, dass die Ergebnisse von Midjourney jetzt so gut sind, dass ich auf meine Fotografie etwas anders blicke. Denn wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, gibt mir die K.I. mit der von mir bevorzugten Ästhetik tatsächlich die Chance meine Bildideen einfach am Rechner umzusetzen, ohne dafür abhängig von irgendwem anders zu sein. Was ein wirklich krasses Gefühl und eine unfassbare Chance ist.
Auf der Gegenseite steht mein Herz, das es liebt, mit Menschen im Austausch zu sein, in andere Leben zu blicken und Begegnungen jeder Art zu feiern. Auch wenn die K.I. Ergebnisse beim Betrachten Gefühle und Emotionen in mir auslösen, fehlt ein ganz großer Teil: Die Begegnung mit dem Menschen, den ich porträtiert habe. In dem Beispiel hier, Nicole. Die damals über eine Agentur zu mir kam, mit zu denen ersten Besucherinnen im Studio gehört. Für mich hängt an meiner eigenen Fotografie oft deutlich mehr als die Fotografie selbst. Das war auch der Grund, warum ich zur Fotografie gefunden habe und warum sie mich bis heute begleitet.
Im Gegensatz dazu, sehe ich bei den K.I. Bildern am Ende also wirklich nur ein Bild, was mich zwar bewegt, fasziniert und fotografische oder ästhetisch anspricht, in dem bei mir als “Urheber” aber ein großer Teil der Verbindung fehlt.
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